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  • AutorenbildNadine

Aus dem ganz normalen Alltag einer Business Mama

Aktualisiert: 14. Dez. 2019


Dieser Blogbeitrag wurde auch als Kolumne im Familienmagazin Carrousel als Online- und Printversion veröffentlicht



„Ich bin waaach!“

„Maaaama!“, hallt es durch den Flur. Schlaf- und Kinderzimmer trennen knapp acht Meter, aber seit mich nicht mehr mein Wecker sondern mein Kind weckt, fühle ich mich morgens wie ein zusammengefallener Käsekuchen, bei dem der Ofen zu früh geöffnet wurde.

Kennst du das auch? Rein rechnerisch macht das nämlich wenig Sinn! Unser Sohn (4) schläft seit über einem Jahr durch und ich bekomme so meine gewohnten 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht (wenn ich nicht wieder bis 24:00 arbeite, weil ich gerade so schön im Flow bin). Das sollte doch völlig ausreichen?!

Das hat es jedenfalls bevor der Kleine 2015 zur Welt kam.

Warum ist das nun aber anders? Liegt es daran, dass ich den ganzen Tag für zwei Menschen mitdenken muss, aber seit der Schwangerschaft vergesslicher bin? Oder daran, dass man all den Schlafmangel der ersten 3 Jahre nicht innerhalb weniger Monate wieder aufholen kann? Oder an dem fehlenden Ausgleich wie Sport oder feiern gehen?

Ich habe keine Ahnung - aber bin regelmäßig überrascht, wie sich meine 33 Jahre Frühaufsteher-Routine mal eben so in Luft auflösen konnten.


Nun steht also der junge Mann an unserem Bett und kommandiert lauthals, dass man doch bitte mit ihm runter ins Wohnzimmer solle. Wenn wir das BITTE dazu bekommen, hat er einen guten Tag. Ansonsten klingt das eher so: „Steht jetzt endlich auf, verflixt nochmal!“

Kein „guten Morgen“. Kein kuscheln. Nun ja. Steter Tropfen höhlt den Stein. Also versuchen wir ihm jeden Tag aufs Neue zu erklären, warum man sich doch zu früher Stunde begrüßen könnte und das man mit Meckern keinen Blumentopf gewinnt.


Der Morgen hat seine Routine. Wir watscheln meist zu zweit eine Etage tiefer. Kind spielt oder setzt sich an den Esstisch. Ich bereite das Frühstück zu. Bis hierhin läuft es recht friedlich ab. Auch der anschließende Gang zur Toilette, der definitiv mindestens zehn Minuten dauern muss und nur mit einem Buch auf dem Schoß vollzogen werden kann, ist ein Selbstläufer.


„Zähne putzen ist so blööööd!“

Dann beginnt der schwierigere Teil des Morgens. Kind entwischt nach dem Popo putzen in Richtung Spielzimmer. Spielen ist einfach lustiger als den Schlafanzug auszuziehen.

Er wird also wieder eingesammelt, ins Bad getragen und auf den IKEA Hocker gestellt.

Den größten Widerstand gibt es dann beim Zähneputzen, das einfach viel zu lange dauert. Dabei wird gezappelt, missmutige Tonlagen angestimmt oder die Zunge zum Herausschieben der Zahnbürste eingesetzt. Im besten Fall bin ich selbst noch nicht angezogen, da mich dieser Akt regelmäßig zum Schwitzen bringt.


Wir haben das große Glück keine Diskussionen über rosa farbene Tüllkleider á la Elsa führen zu müssen. Und ich bin auch nicht sicher, ob diese Klamotten-Kämpfe allein den Mädchen obliegen oder sich tatsächlich auch Jungs deshalb auf den Boden werfen.

Ein oder zwei kleine Diskussionen wegen der geliebten Spiderman-Jacke gab es zwar schon und ich muss gestehen, hier nachgegeben und diese aus dem Wäschekorb gefischt zu haben- aber im Normalfall versuchen mein Mann und ich bei solch aufkommenden Diskussionen konsequent zu bleiben. Der Erfolg gab uns bislang recht (oder das Glück, dass unser Kind einfach zu faul für solche Szenen ist). Egal.


8.30 Uhr. Auf in den Kindergarten!

Oder sagen wir ehrlicherweise eher kurz vor 9:00 Uhr.

Im Vergleich zu meiner Zeit als Angestellte (als ich putzmunter um 7.30 Uhr und ohne Kaffee im Auto saß um 45km ins Büro zu fahren) sind die letzten vier Jahre für meine Verhältnisse eher chaotisch gelaufen.


Weg mit dem Perfektionismus!

Und genau das ist der Trick. Zwar liest man schon während der Schwangerschaft in allen Elternmagazinen darüber, doch eigentlich denkt jede (bis dahin gut organisierte) Frau: „Pah - ich werde das ja wohl schaffen! So sehr wird sich mein Alltag schon nicht ändern, dass ich Kind, Haushalt und Hobby nicht weiterhin unter einen Hut bekomme“.

Von der Arbeit nach der Elternzeit sprechen wir hier noch gar nicht.

Ich zumindest war der festen Überzeugung, dass so ein Würmchen nicht mein ganzes Leben auf den Kopf stellen kann.

Aber genau das ist passiert. Über drei Jahre habe ich sehr damit gehadert, dass ich meine TO DO Listen nicht in der gewohnten Geschwindigkeit abhaken konnte, das morgens aufgeräumte Wohnzimmer am Abend wieder aussah wie ein Schlachtfeld und das mit Liebe gekochte Essen mit einem „ihhh, das schmeckt mir nicht“ abgewiesen wurde.


Doch seit einiger Zeit fällt es mir immer leichter, weniger Perfektionist sein zu wollen.

Wenn es morgens wieder einmal 10 Minuten länger dauert, ist das kein Drama. Steht am Mittag noch das Frühstücks-Geschirr auf dem Tisch, auch nicht. Meist waren es Dinge im Haushalt, die mich genervt haben.

Doch je weniger Anspannung ich an meine Familie weitergebe, umso entspannter sind auch mein Mann und mein Kind. Meine Einstellung ändert sich zwar nur langsam aber es wird kontinuierlich besser.

Denn wie lautet der alte Spruch: "Wie es in den Wald hinein ruft..."


 

PS: Hast du gesehen, wie ordentlich der Schreibtisch auf dem Foto aussieht? Im Gegensatz zu den restlichen 30m² Wohnzimmer? ;-)



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