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  • AutorenbildNadine

Stay true - stay you! Sei authentisch in deinem Business


Ich war mein Leben lang Weltmeister im Anpassen. Zumindest beruflich.

Privat konnte ich schon immer ausflippen, meine Meinung sagen und ANTI sein. Im Berufsleben stellte ich das Thema Karriere aber stets vor Authentizität.

Ich habe mich nicht verstellt. Aber zurück gehalten. Meine Meinung gesagt, aber nicht immer aus vollem Herzen vertreten.

Vielleicht lag das auch daran, dass es nie mein eigenes Business war. Ich hatte mit Breuninger, DEPOT und ESPRIT super Arbeitgeber. Aber in solch großen Unternehmen sind viele Entscheidungen am Ende (faule) Kompromisse. Oft gibt es Vorgaben anderer Abteilungen, die man berücksichtigen muss und Abstimmungsrunden über Wochen und Monate, die einen mit der Zeit mürbe werden lassen.

Natürlich können solch gemischte Runden auch sehr kreativ sein und es entwickeln sich daraus neue und spannende Ideen. Aber häufiger sind es eben die klassischen Jour-Fixe Termine, aus denen man ohne wirkliches Ergebnis wieder zurück an seinen Arbeitsplatz geht. Enttäuscht und unbefriedigt.


Ich hatte das Glück, dass meine alltäglichen Aufgaben sehr schöpferisch waren, ich viel Abwechslung hatte und mich Kompromisse nicht aus der Bahn werfen konnten. Spreche ich jedoch mit Freuden in meinem Alter, habe ich oft das Gefühl, dass ihr beruflicher Alltag zu fast 100% aus "funktionieren" besteht.


Wann wechsle ich den Job oder mache mich selbstständig?

Die logische Konsequenz sollte somit bei meinen Freunden eigentlich die sein, etwas an ihrer Situation ändern zu wollen. Doch wieso macht das fast niemand?

Ich muss an dieser Stelle den Autor Tim Ferris zitieren. Sein Buch "die 4 Stunden Woche" habe ich 2019 im Italien-Urlaub gelesen und Otto-Normal Arbeitnehmer wird sich hier sooo oft ertappt fühlen (vielen Dank für das Buch, liebe Barbara Schmid!)


Warum halten die Meisten also einfach aus, anstatt etwas an ihrer Situation zu ändern? Was kann im worst case denn schon passieren?

Wir leben in Deutschland und hier gibt es doppelte Netze mit Boden. Natürlich möchte niemand arbeitslos sein aber unzufrieden sein gehört wiederum irgendwie zum guten Ton. Und jedem zeigen zu wollen, dass man heute noch etwas länger gearbeitet hat als der Kollege aus der Nachbarabteilung.

Doch ist das wirklich so? Ich kenne genügend Berater (sorry, ihr müsst hier leider herhalten), die ihre Zeit häufig absitzen, im Internet surfen und Spiegel Online lesen nur um ihre Arbeitszeit „voll“ zu bekommen. Was für ein sinnbefreiter Sch...


Nicht, dass ich darauf früher nicht auch Wert gelegt hätte. Lange Arbeitszeiten waren in meinen Berufen ein Indiz für Engagement. Und für das Weiterkommen absolute Voraussetzung. Es wäre undenkbar gewesen, einen Kollegen zu befördern, der täglich um 16.00 Uhr den Stift fallen ließ, solange es im Team Leute gab, die gerne bis 20.00 Uhr anwesend waren.

Rückblickend kann ich mir nur an den Kopf fassen. Aber so ist das eben mit etwas Abstand und einem neuen Lebensabschnitt.


Effizienz versus Arbeitszeit

Kurzer Einschub zu den Begriffen Effizienz und Effektivität. Während es bei Effizienz darum geht, etwas wirtschaftlich umzusetzen, bedeute Effektivität, so zu agieren, dass Du näher an Dein Ziel gelangst.

Ein sehr bildliches Beispiel um den Unterschied besser greifen zu können, ist Folgendes:

Was hilft es Dir, mit dem ICE zu fahren, wenn Du im falschen Zug sitzt, der Dich nicht an Dein Ziel bringt? Du bist zwar effizient (schnell) aber überhaupt nicht effektiv.

Offiziell tun die meisten so, als wäre effizientes Arbeiten der Weg zum Erfolg und erstrebenswerter als alle anderen Eigenschaften, die zum Erfolg führen könnten.

Treten wir aber einen Schritt zurück und betrachten die Realität mit etwas Abstand, ist es die Außenwirkung, die entscheidet. Ein extrem effizient arbeitender Mitarbeiter, der vor allen anderen nach Hause geht, wird kaum ein Top-Zeugnis oder die nächste Beförderung erhalten. Dieser eine Aspekt, dass er scheinbar „früher“ Feierabend macht, wird immer wieder zum beruflichen Genickbruch werden. Pauschal gesprochen, versteht sich.


Doch warum ticken wir so? Dies ist sicherlich (wie so oft) eine gesellschaftliche Entwicklung über viele Jahrzehnte.

Und umso spannender mitzuerleben, in welch aufregender Umbruchphase wir uns aktuell befinden.


Der „war for talents“ führt gezwungenermaßen zu mehr Flexibilität der Arbeitgebe.

Bewerber Mitte 20 äußern frech Wünsche wie einen freien Nachmittag, um sich um ihr Hobby (gärtnern) kümmern zu könne (ist tatsächlich so passiert).

Auf diese Idee wäre ich damals im Leben nicht gekommen!

Meine persönlichen Wünsche standen immer hinter denen meines Jobs an und auch ich fasste mir vor einigen Jahren nach solchen Bewerbungsgesprächen noch an den Kopf. „Spinnen die jetzt völlig?“

Heute bewundere ich diesen Mut. Denn eigentlich weiß doch jeder, dass zufriedene Mitarbeiter viel erfolgreicher sind als welche, die sich zu ihrer Arbeit gezwungen fühlen bzw. denen die Erwartungen einfach zu hoch sind. Ein klassisches Employer Branding Thema eben. Aber darum geht es an dieser Stelle noch nicht.


Heute sage ich: Die Jungen machen es richtig. Ehrlich zu sein und auch dem Chef mitzuteilen, wie man Prioritäten setzt, ist nur fair.

Ich bin zwar in Sachen Arbeitsmoral an der ein oder anderen Stelle (noch) nicht bei der Genration Y oder Z aber im Großen und Ganzen befürworte ich diese Entwicklung immer mehr.


STAY TRUE - STAY YOU

Seit vielen Jahren sind solch schlaue Sprüche schon Trend. Firmen wie Visual Statements haben aus diesem Trend sogar ganze Unternehmen erschaffen.

Die ein oder andere Weisheit auf A4 hat mich ebenfalls mitgerissen und landete an meiner Wand oder auch schon mal auf einem T-Shirt.

Oft fand ich die Sprüche allerdings selten dämlich und deren Aufmachung extrem kitschig, aber bemerkte mehr und mehr deren Zugkraft auf viele Menschen.

Spätestens seit wir bei DEPOT 2013 den Facebook Account übernommen haben und ca. 2015 mit dem Einsatz solch alltagstauglicher Sprüche begonnen haben, staunte ich regelmäßig Bauklötze über deren Engagements (Likes, Verlinkungen...). Besonders im Vergleich zu den „normalen“ Posts. Jeder interessierte Fan kann diese Zahlen selbst deuten. Sie sind schließlich unter jedem Post einsehbar.

Für mich war ab dem Moment klar, dass mich dieses Thema aus soziologischer Sicht ziemlich faszinierte.

Warum reagieren Menschen so stark auf Sprüche?

Weil diese Emotionen wecken! In jedem Einzelnen. Und wie gewinnt man Menschen? Genau damit. Emotionen.

Diese simple Formal hat sich seither als eine Art Erfolgsformel in meinen Kopf eingebrannt.

Kunden sind eben auch nur Menschen. Und welche Art von Werbung ist am erfolgreichsten? Emotionale. Eben!

Sprüche unterstreichen Gefühle oder rufen diese aktiv hervor. Keine umständlichen Formulierungen wie bei manchen Werbebotschaften. Keine Notwendigkeit von persönlichem Interpretations-Spielraum.

Genau die Message, die uns schon im E-Commerce Team bei ESPRIT beigebracht wurde - MACH ES DEM KUNDEN SO EINFACH WIE MÖGLICH! Er soll nicht nachdenken müssen. Liefere ihm einfach die Lösung.

Nun ja, das Wort „einfach“ hat zwar seine Tücken aber genau das ist meiner Ansicht nach der Schlüssel zum Erfolg:


  • Finde heraus, wo bei Deinem Kunden der Schuh drückt

  • Biete ihm hierfür Lösungen an

  • Fertig.


Ob das nun physische Produkte oder Dienstleistungen bzw. Wissen ist, spielt dabei keine Rolle.

In all meinen Jobs habe ich regelmäßig realisiert, dass Geschäfte oft nur B2B ablaufen und der Endkunde am langen Arm verhungern muss. Er wird schlicht und einfach vergessen.

Mein persönliches Ziel ist genau das nicht zu tun.


Der Köder muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler

Geiler Spruch, oder? Und was bedeutet er? Genau das, was ich eben beschrieben habe. Du darfst den Endkunden nicht vergessen! Hier zwei Beispiele aus meinem Berufsalltag von früher und heute:


1. Beispiel

Es gilt, eine neue Damen-Kollektion beim Lieferanten einzukaufen. Man tauscht sich mit anderen Einkäufer-Kolleginnen aus und bemerkt im Gespräch, dass es ihnen nicht möglich ist, den persönlichen Geschmack hinten anzustellen. Sie kaufen für sich ein. Nicht für die Zielgruppe des Unternehmens. (Kleine Anmerkung: Zahlen spielen beim Einkauf eine etwas untergeordnete Rolle, da sich Trends stets weiter entwickeln und ein rotes Kleid 2020 vielleicht der Renner ist aber 2021 schon wieder total out sein kann.)

Beispiel 2 Ich erstelle für den Kunden eine Website und wir besprechen mögliche Inhalte und Designs. Nur die wenigsten schaffen es, ohne meine (oft etwas gemeinen Fragen) ans Ziel zu kommen.

Immer wieder fällt auf, dass sie die Seite für sich selbst gestalten wollen und sie fühlen sich durch mich etwas ertappt. Am einfachsten geht dies immer wieder mit ein und derselben Frage:

„Versetz´ dich bitte genau jetzt in deinen Kunden. Was wird er wohl an dieser Stelle erwarten?“
Die Frage lautet NIE NIE NIEMALS: Was willst du an genau dieser Stelle denn gerne verkaufen?

Ich denke, du verstehst, was ich sagen will und solltest du selbst gerade dabei sein, ein eigenes Business zu starten oder hast in deinem Unternehmen „etwas zu sagen“, möchte ich dir vorschlagen, genau diese eine Frage immer in der Schublade zu haben. Stelle sie dir immer genau dann, wenn du in einem Entscheidungsprozess nicht mehr weiter weißt.

Du kennst deinen Kunden am besten und weißt, wer angesprochen wird.


Aber das aller Wichtigste bei jeder neuen Idee, jedem Kundenkontakt oder jedem Lieferantengespräch:

Sei du selbst! Verstelle dich nicht um es deinem Gegenüber recht zu machen. Authentizität ist unbezahlbar und du machst dich damit selbst zur Marke.

Hast du dir das verspielt, lässt es sich nachträglich kaum mehr kippen.



 


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